Die Forschungsabteilung von Intel hat – wie zum Intel Developer Forum im September vorangekündigt – die Rechenleistung eines Supercomputers auf einen Chip gepackt. Sie hat hierzu einen programmierbaren Prozessor mit insgesamt 80 Rechenkernen (Cores) entwickelt.
Der 80-Kern-Chip erreiche eine Rechenleistung von einer Billion Fließkommaoperationen pro Sekunde (Teraflops), ist nicht viel größer als ein Fingernagel und verbraucht mit 62 Watt weniger Energie als die meisten heute erhältlichen Prozessoren für Desktop-PCs. Das teilte das Unternehmen im Vorfeld der Integrated Solid State Circuits Conference (ISSCC) in San Francisco mit.
Der Chip sei für reine Gleitkommaoperationen entworfen worden und zunächst ein reines Forschungsprojekt. Man wolle ihn in dieser Form nicht auf den Markt bringen. Die Entwicklungsarbeiten im Teraflops-Bereich spielen jedoch eine wichtige Rolle bei der Erforschung neuer Funktionen von Prozessoren und Rechenkernen. So geben sie beispielsweise Aufschluss darüber, welche Verbindungen von Chip zu Chip und von den Chips zum Computer für einen optimalen Datentransport notwendig sind.
Noch wichtiger sind die Erkenntnisse für die Software-Entwicklung. Denn Software für Teraflops-Chips muss vollkommen neu entworfen werden um die Leistung der zahlreichen Rechenkerne optimal auszunutzen. Das vorgestellte Teraflops-Projekt gab insbesondere Einblicke in neue Silizium-Technologien, Chip-Interconnects mit hoher Bandbreite sowie das Energiemanagement.
Teraflops-Rechenleistung und Datenübertragungsraten im Terabyte-Bereich spielen für künftige Computer eine entscheidende Rolle. Künstliche Intelligenz, Video-Kommunikation in Echtzeit, fotorealistische Spiele, Multimedia Data Mining und Spracherkennung könnten damit zum PC-Alltag werden. „Unsere Forscher haben einen Meilenstein erreicht und sind nun in der Lage, die Leistung im Multi-Core- und Parallel-Computing weiter zu steigern“, sagte Justin Rattner, Intels Chief Technology Officer. „Sie zeichnen damit den Weg in die nahe Zukunft vor, in der Teraflops-Fähigkeit Alltag sein wird. Damit definieren sie neu, was wir alle von unseren Computern und dem Internet zuhause und im Büro erwarten können.“
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1 Kommentar zu Intel präsentiert Prozessor mit 80 Rechenkernen
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80 Cores – GFlops
Das Fuer und Wider eines derartigen
Prozessors ist ja schon recht gruendlich durchleuchtet worden.
Wozu braucht man soviel Rechenleistung
im Floating Point – Bereich?
Als Hauptprozessor ist dieser ja nicht
zu gebrauchen aufgrund seiner Spezialisierung. Eben diese scheint ja auch den Weg als Grafikprozessor zu verwehren. Aber Halt! Grafik wird heutzutage behelfsweise ueber komplizierte Vektor und Matrizen-
berechnungen vorgenommen. In einem
erst kuerzlich erschienenen Artikel war von Echtzeit – Raytracing die Rede.
Dieses aber wiederum wurde auf laengere Sicht fuer umoeglich gehalten, weil heutige CPUs und GPUs einfach nicht genuegend massiv parallele Floating Point – Leistung erbringen. Und Voila,
Intel wird nachgesagt, in Zukunft im Grafiksektor mitzumischen und ein genau dieses revolutionierender Prozessor schlummert schon im Repertoire.
Vielleicht sind wir ja doch nicht mehr so weit von Echtzeitraytracing entfernt?